Die Gestaltung unserer Zukunft braucht ein professionelles Management Sozialer Innovationen.
Herausforderungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Ausgangspunkte für den Bachelor Management Sozialer Innovationen.
In fast allen Lebensbereichen befinden sich unsere westlichen Gesellschaften für die weitere soziale, ökologische und ökonomische Entwicklung an Scheidepunkten. Diese sind maßgeblich geprägt durch das Spannungsfeld zwischen den Möglichkeiten, die sich durch den wissenschaftlichen-technologischen Fortschritt ergeben, und die Grenzen, die mit diesem Fortschritt im Zusammenhang gesehen werden und sich in negativen Folgen äußern.
Aus dem Spektrum der Herausforderungen werden im Folgenden einige beispielhaft geschildert, um zu verdeutlichen, welche grundlegenden Veränderungen die gesellschaftliche Entwicklung beeinflussen und ein sozialwissenschaftlich orientiertes Innovationsmanagement erforderlich machen:
Uneindeutige Entwicklungen der Märkte zwischen weiter fortschreitender Globalisierung und protektionistisch getriebener Abschottung greifen auf immer mehr Bereiche über und verändern die Arbeitsorganisation, die Leitbilder und die lokalen Bedingungen. Der Entgrenzung von Finanz-, Produktions- und Absatzmärkten folgen zusehends auch die Arbeitsmärkte mit Auswirkungen auf die Mobilität und die Struktur von Arbeit. Verschiebungen in der Arbeitsteilung und brüchige Erwerbsbiografien, veränderte Rollenverteilungen in der Familie sowie neue Bildungswege und -schwerpunkte sind die Folge.
Im an Erwerbsarbeit gekoppelten System der sozialen Sicherung wie auch im Gesundheitsbereich und im regionalen Ausgleich sind tiefgreifende Reformen notwendig, um auf zukünftige Herausforderungen wie den fortschreitenden demographischen und strukturellen Wandel reagieren zu können. Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, die zunehmende Fragmentierung der Gesellschaft, die unsichere Zukunft staatlich garantierter Daseinsvorsorge und Defizite bei der Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft zeigen die Grenzen bisheriger Problemlösungskonzepte auf. Zivilgesellschaftlich getragene, soziale Innovationen gewinnen an Bedeutung, insbesondere auch vor dem Hintergrund von ökonomisch und ökologisch bedingten globalen Migrationsströmen und Fluchtbewegungen.
Klimawandel und der Abschied vom fossilen Zeitalter werden nur zu meistern sein, wenn eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung konsequent erdacht und umgesetzt wird, neue Wohlstands- und Konsumkonzepte in partizipativen Prozessen entwickelt werden und die Gesellschaft, ihre Institutionen und das politische System soziale Innovationen kreieren.
In pluralen und individualisierten Gesellschaften werden Prozesse der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung voraussetzungsvoller. Zugleich zeigen sich neue Möglichkeiten der (auch digitalen) Beteiligung und Deliberation. Schließlich kommen durch die immer engere Zusammenarbeit auch im internationalen Bereich neuartige Aufgaben der Abstimmung und der friedlichen Koordination hinzu. Eine Gestaltung der neuen demokratischen Handlungschancen und ihrer Grenzen bringt Veränderungsbedarf auf vielen Ebenen mit sich.
Im digitalen Zeitalter wandelt sich durch die Vielfalt neuer Kommunikations- und Lernmöglichkeiten auch der Bildungsbereich. Klassische Bildungsinstitutionen verlieren an Bedeutung, wenn es ihnen nicht gelingt, auf die Individualisierungswünsche der Nachfrage in Bezug auf Lernkontexte und Lerninhalte einzugehen.